Als 1895 eine Kinetoskophalle in der Ausstellung „Venedig in Wien“ eröffnete, dauerte es nur einen Monat, bis die Polizei einige Apparate, die „pikante“ Sujets zeigten aus dem Verkehr zog. Von Beginn an war der Blick durch das Schlüsselloch, der lustvolle Voyeurismus integraler Bestandteil der Geschichte bewegtbildlicher Repräsentationen. An 18 Beispielen, darunter viele in den letzten Jahren vom Filmarchiv Austria restaurierte Wiederentdeckungen, zeichnet die vorliegende Auswahl von Filmen und Filmausschnitten die Geschichte des österreichischen Films im Spannungsfeld von Pornographie, Erotik und Aufklärung in den Jahren von 1906 bis 1933 nach. Tatsächlich weist die österreichische Filmgeschichte eine besondere Affinität zum Sinnlichen auf...
